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Yellow Claw & Cesqeaux – Legends EP

Yellow Claw & Cesqeaux – Legends EP

Die Niederlande sind eigentlich ein Mekka der Hardstyle-Fans – doch sie entwickeln sich immer mehr zu einer Hochburg für Trap-Künstler. Einer der besten Beweise ist das Trio Yellow Claw. Es ist erst drei Jahre her, dass die drei Amsterdamer sich zusammenschlossen, aber sie feiern bereits weltweiten Erfolg. Im letzten Jahr erreichten sie mit ihrer Single „Shotgun“ zum dritten Mal die niederländischen Single-Charts, ihre Musikvideos auf Youtube werden millionenfach geklickt und als ob das nicht genug wäre, stehen sie auch noch bei Diplos Label Mad Decent und Spinnin Records unter Vertrag. Nun haben sie am 14. Oktober ihre Debüt-EP für Dim Mak (ja, anscheinend kann sogar Steve Aoki als Labelchef von Dim Mak etwas Vernünftiges fabrizieren, wenn er will) veröffentlicht. „Legends“ heißt das gute Stück. Dafür holten Yellow Claw ihren Landsmann Cesqeaux mit ins Boot, der zwar noch nicht so bekannt, jedoch nicht weniger gewandt in seinem Metier ist.

Während der erste Track der EP, „In My Head“, mich nicht mehr umgehauen hat als jeder andere solide Trap-Song, steckt im titelgebenden Track „Legends“ schon eine ganze Menge mehr. Vor allem die Power-Stimme des karibischen Sängers Kalibwoy gibt „Legends“ ein ganz besonderes melodisches Gefühl, das außerdem durch das Spiel mit Klavierakkorden unterstützt wird. Eine ordentliche Portion an Trommelklängen und tiefen Bässen bringt die notwendige Auflockerung in das Spektakel.

Der Track „Preacher“ punktet mit seinen tanzbare Reggae- und Dancehall-Sounds und den dafür typischen Vocals. Sobald man die hört, möchte man am liebsten anfangen, sich Rasta-Zöpfe zu flechten und mit dem Hintern zu wackeln.
Der basslastigste Banger der EP, der übrigens schon seit letztem Jahr im Umlauf ist, ist „IBETCHU“. Bemängeln könnte man an diesem Stück nur die etwas zu dick aufgetragene Hard-Style-Sequenz am Ende. Ansonsten punkten Yellow Claw und Cesqeaux hier mit einem schnurrenden Bass, markanten Claps, hallenden Trötensounds und zitternden Basstrompetenklängen, ganz wie es sich für waschechte Trap-Produzenten gehört.

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  • Yellow Claw & Cesqeaux
  • IBETCHU
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Insgesamt liefern die Jungs eine abwechslungsreiche Trap-EP ab. Sie bomben den Hörer nicht mit lauten Bässen, die beinahe einen epileptischen Anfall auslösen könnten, zu, sondern spielen mit dancefloor-affinen Klängen und im Track „Legends“ sogar mit sehr melodischen Strukturen. Daumen hoch!

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