Rückblick: Favorite Records 2012

Yeah, Neujahr… Tageslicht bekommt man heute erst zu sehen, wenn es so gut wie wieder weg ist, die Fenster hält man aufgrund des Böllergeruchs draußen am besten geschlossen und Rausgehen überhaupt kommt eigentlich auch nicht in Frage – wohin sollte man denn durch den ganzen Partymüll hin waten? Die Läden haben eh alle geschlossen, die Freunde liegen ausgelaugt von vergangener guter Laune im Bett und die Clubs müssen erstmal das Ausmaß der Zerstörung checken und sich von den Sturmstunden erholen.

Erholung ist ein gutes Stichwort. Wir wollen das neue Jahr nämlich mal ganz entspannt damit einläuten, dass wir uns ein paar Highlights an Tracks aus dem letzten Jahr zu Gemüte führen. 2013 soll schließlich mit guter Musik gestartet werden, und was bietet sich da besser an als die Goldstücke von 2012?

Drei Embee-Blogger haben für euch ihre Top5 an Records zusammengestellt, die letztes Jahr releast wurden:

[Timmi]
Ein wunderbares, hartes und ereignisreiches Jahr liegt hinter mir. Nicht immer war es einfach und oft war es schwer, sich zu motivieren ‚Hey Tim, zieh die Buchse hoch und mach das jetzt!‘. Es gibt aber Kleinigkeiten, die einem das Ganze angenehmer machen, wie z.B. Tracks, die man immer wieder gerne hört und sich dadurch motiviert.

Für mich war es nicht leicht, meine ‚Top 5‘ des Jahres 2012 auszuwählen, denn eigentlich ist jeder Track nennenswert, der auf meiner ‚Must Hear‘ Playlist steht.

Doch ich konnte mich für 5 entscheiden, die entweder einfach gut waren oder mich in einer gewissen Weise beeinflusst haben.

Flosstradamus mit ihrem Remix zu Original Don hat mich beispielsweise zu Trap gebracht. Erstmals auf einem Festival gehört, war ich sofort Feuer und Flamme für diesen Stil und wurde in seinen Bann gezogen. Der Durchstarter dieses Jahr Kölsch mit seiner unverkennbaren Melodie aus „Loreley“, die so gut wie in jedem Set mal zu hören war, hat mich lange durchs Jahr begleitet…und JA, ich kann ihn immer noch hören.

Große Vorfreude hatte ich natürlich auch auf Proxys Album, welches dann endlich 2012 erschien. Ein Track kratzte sehr an meinem Interesse: Revolution. Endlich wieder Proxy..endlich! Eines im Voraus: Der 2. Teil der ‚Music from the Eastblockjungle‘ EP setzt noch einmal einen drauf!

Fehlt noch der „Booty Clap“. Von einigen belächelt, von anderen aufs Höchste abgefeiert. Ich gehöre zu der Gruppe, die dieses Lied einfach nur klasse findet. Es ist weder eine musikalische Perle oder eine Neuheit, es hat nur für mich die richtige Mischung gehabt, um zu einem meiner ‚Top 5 Tracks 2012‘ zu gehören.

Ich hätte noch zig weitere Titel nennen können, wobei ich sogar erwägt habe Psys ‚Gangnam Style‘ mit reinzunehmen, denn sind wir ehrlich, an keinem ist dieser Track vorbei gegangen. Ob nun Bullshit oder was auch immer, mich hat er irgendwie ein wenig beeinflusst.

Ich wünsche euch ein wunderschönes neues Jahr 2013!
Liebe Grüße Tim (Neophon)

Kill Frenzy – Booty Clap

Kölsch – Loreley

Major Lazer feat. The Partysquad – Original Don (Flosstradamus Remix)

Crookers, Style of Eye & Carli – That Laughing Track

Proxy – Revolution

[Vala]
5. Boys Noize – What You Want
Sehnlichst erwartet: Boys Noize‘ drittes Album Out of the Black. Nachdem XTC bereits seit über einem Jahr einer meiner Lieblingsgeheimtipp-Tracks war, begeisterte ich mich genauso schnell für What You Want. Der roughe Sound im roboterartigen Kraftwerk-Electro-Stil war genau das, was ich mir von Boys Noize erwartet hatte. Zwar habe ich mich mit Begeisterung auf den Rest des Albums gestürzt, allerdings ist davon am Ende nicht sooo viel hängen geblieben. Trotzdem: What You Want gehört für mich zu DEN Tracks 2012.

4. Blawan – Why They Hide Their Bodies Under My Garage
Einfach, und doch so genial: In Blawans Why They Hide Their Bodies Under My Garage wird eigentlich nur der Titel auf der Grundlage von kräftigen Drums im knüppelnden 4/4-Takt monoton wiederholt. Es gibt keine richtige Entwicklung, keine einnehmenden Emotionen – und doch bleiben die Vocals hängen als wären sie mit Widerhaken ausgestattet. Mit scheußlich zermürbender Intensität martert sich der harte Technobeat ins Hirn. Wahrlich eine Kunst, etwas so Simples so groß zu gestalten!

3. DJ Sliink – Vibrate
Achtung, nicht erschrecken: Sobald man diesen Track anspielt, hat man sofort das Bedürfnis, nach seinem Handy zu greifen. Die Idee, dass Vibration den Sub-Bass generiert, ist einfach grandios. DJ Sliink hat mit seinem „Just Vibrate Girl“ den Dancefloors dieser Welt letztes Jahr so ordentlich eingeheizt.

2. Julio Bashmore – Au Seve
Zugegeben: Ein gewöhnliches Vocal Sample, die übrigen Sounds wie abgekupfert von alten Disco- und Chicago-House-Tracks und eigentlich ohne den leisesten Hauch von experimentellem Inhalt. So könnte man Au Seve, die Fortsetzung von Julio Bashmores Output an Dancefloor-Füllern, betrachten. Aber nicht umsonst wird der Brite seit seinem 2011er Über-Hit Battle For Middle You als DER Reanimator des klassischen House gefeiert. Er hat es einfach drauf, reizende Tunes zu produzieren, die eine makellose Etüde in Retro House darstellen. Perfekt strukturiert, passender Bass, packende Hooks – plus alles nicht zu stark gebraten: So lässt sich ein Track richtig genießen. Genau das hat „Au Seve“ übrigens auch zu einem DER Tracks beim Dimensions Festival letzten September gemacht. Sommersonne, entspannte Leute und dieser Sound dazu waren eine grandiose Kombination.

1. Duke Dumont – The Giver (Locked Groove Remix)
Und wir bleiben beim Housigen: Duke Dumont hat mit For Club Play Only letztes Jahr eines meiner Lieblingsalben rausgebracht. Mit dem Hintergedanken, Musik zu schreiben, die er selbst in einem DJ-Set spielen wollen würde, hat er eine glänzende Reihe an Club-Bangern rausgehauen. Zur wahren Freude aller DJs: Jamie Jones spielte Street Walker, Seth Troxler Thunder Clap und The Giver schaffte es sogar in The Magicians Magic Mixtape und Tiestos Podcast. Dass die Originale also alle Burner-Tracks sind, bleibt unumstritten. Nun kommt aber auch noch Locked Groove dazu, der The Giver remixt und damit dem Ganzen das Sahnehäubchen aufsetzt. Der Belgier ist einer DER Newcomer des letzten Jahres. Er schafft mit seinen Produktionen den Spagat zwischen Techno und Classic House und bietet uns kraftvolle, kreative und reiche Melodien. Kein Wunder, dass sein Remix ein wahres Masterpiece geworden ist und ihn zu der Gruppe der herausstechendsten Musiker 2012 hinaufkatapultiert.

[Marko]
Als kleines Vorwort: Meine Top 5 wird sich dieses Jahr ausschließlich aus Dubstep-Liedern zusammensetzen. Warum? Weil mich persönlich Dubstep am meisten kickt und – in meinen Augen/Ohren – am innovativsten ist. Ich kann mit diesem Minimal/New Techno-Zeug nichts anfangen und mag’s lieber, wenn mich ein Lied flasht und ich nicht drohe dabei einzuschlafen. Ihr könnt euch also sicher sein, dass wenn ihr auf unserer Facebook-Seite Dubstep hört, ich dahinter stecke.

5. Rekoil – Fat Tub of Goo
Der junge Rekoil hat mich mit seiner ersten EP auf Firepower Records, dem Label von Datsik, direkt für sich gewonnen. Hier und da habe ich schon Remixe von ihm gehört, doch mit der EP hat er es dann komplett geschafft. Ich habe als die EP aktuell war darüber geschrieben und denke ich muss nicht viel mehr dazu schreiben. Nur so viel sei gesagt: Er hat selbst angekündigt, dass er eine Skills, besonders auf dem Gebiet der Mixdowns, bei weitem verbessern konnte. Wir dürfen also gespannt sein, was 2013 so bringt.

4. KillSonik – Bloodlust
Zum ersten Mal ist mir der Track in dem Summer-Mix von Ajapai aufgefallen, kurz darauf dann nochmal im legendären Shambhala Set von Excision – beide natürlich aus 2012. KillSonik haben bereits 2011 mit ihrem Remix zu Nero – Crush On You meine Aufmerksamkeit erregt. Ebenso wie Bloodlust ein Meisterstück der elektonischen Musik. Ich bin mir auch hier sicher, dass da noch einiges kommt.

3. Bong & Bratkilla – Shockwave
Bong gehört, genau so wie Bratkilla, zu der Generation der – wie ich sie nenne – exhibitionistischen Dubstep-Producer. Man findet im Internet haufenweise Videokonferenzen und bei Facebook muss sich einfach mal die Kommentare unter den Beiträgen der Seiten bestimmter Künstler, wie z.B. Sadhu (der natürlich auch zu dieser Generation gehört), anschauen. Shockwave hat mich, wie es der Name verspricht umgehauen. Hört es euch an:

2. Sadhu – Taken
Dieser Track ist noch ganz frisch und doch schon, stellvertretend für die restlichen Produktionen des deutschen Producers, einer meiner Favoriten. Wie ich es eben angeschnitten habe, weiß auch Sadhu sich bei Facebook zu präsentieren. Ich sehe in dem jungen Berliner die deutsche Hoffnung auf etwas Dubstep-Ruhm. Also in diesem bestimmten „Subgenre“ von Dubstep. Der Typ schafft es das ganze Jahr über immer besser zu werden, auch wenn böse Zungen behaupten seine Bässe klingen alle gleich (es sind wenn überhaupt maximal die Automationen, die ähnlich sind). Der Lohn war es, und ich kann mir vorstellen darüber ist er auch stolz, von Datsik in seinem UMF Firepower Showcase gespielt geworden zu sein.

1. Dream – This Isn’t House
Ich weiß, dass jetzt viele mit Argumenten wie „Das ist doch Kommerzscheiß.“ und „ehhh..Skrillex und sein Label sind scheiße.“ kommen werden. Aber wisst ihr was? Fuck you. Dream hat mit This Isn’t House für mich eine Dubstep-Hymne geschaffen, die seines gleichen sucht. Ich habe mich beim ersten Drop in den Track verliebt und kann mich nicht satt hören. Mein absoluter Favorit für das Jahr 2012.

BeatTalk

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Dr. Kimble sagt:

coole asuswahl, kannte einiges gar nicht. schön wie das blog mittlere weile aussieht. ich kenn das ganze noch aus the new french touch zeiten.

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