Was für mich als DJ mit am schönsten ist, wenn man unterwegs ist? Sicher die Crowd und die Musik, aber es ist immer wieder toll, wieviele freundliche Menschen man kennenlernt! Unter den Dj’s ist es wie eine große Familie, man kennt sich,versteht sich und feiert gemeinsam.
Einen dieser Acts, mit denen ich gerne zusammen rocke, möchte ich euch heute vorstellen: Das DJ/Producer-Duo Fock’dub Youth.
Um euch aber nicht mit langweiligen Fakten zu langweilen und euch ein schnellen Überblick zu geben, mit wem ihr es zu tun habt, habe ich mit den Jungs ein Interview geführt! Aber ein Interview war uns nicht genug: Als Dankeschön haben die Jungs für uns noch ein fettes Mixtape erstellt, was wirklich gut gelungen ist. Das Mixtape sollte aber auf eigene Gefahr abgespielt werden, denn wer keine toleranten Nachbarn haben sollte, hat spätestens dann ein Problem!
- Fock'dub Youth
- Embee-Music Exclusive Mixtape
- » Free download
Tracklist auf Soundcloud!
1. Stellt euch doch mal kurz unseren Lesern vor, damit sie auch wissen, mit wem wir hier reden.
Hi! Wir sind Fock’dub Youth, ein noch relativ frisches Kollabo Projekt des Dresdners Christoph ‚Step’dub Youth‘ Jahn und Christopher ‚Fockd‘ Kaminski aus Köln. Nach längerer Solo-Aktivität als DJs und Produzenten sind wir seit März dieses Jahres gemeinsam in den Weiten der Bassmusik unterwegs. Abseits der Musik studieren wir beide.
2. Ihr seid mit eurer Mischung aus Drum ’n‘ Bass, Dubstep und Trap recht erfolgreich! Was meint ihr, woran das liegen kann? Ist der Bedarf hoch, oder gibt es einfach zu wenig qualitativ gute Acts in dieser Richtung?
Naja, „recht erfolgreich“ ist im Moment noch etwas sehr schmeichelhaft. Aber ich denke, man kann wohl sagen, dass wir einen ziemlich guten Start hatten. Wir haben im Voraus verschiedene Promoter kontaktiert und ihnen das Projekt vorgestellt und konnten diese irgendwie von uns überzeugen^^. Die überwiegend positiven Reaktionen der Crowd auf unseren doch sehr bunten Stil bei den ersten Shows gaben ihnen dann Recht, ein wenig (oder auch ein wenig mehr) Vertrauen in uns zu setzen, und uns eine Menge Motivation noch mehr Zeit und Energie in das Projekt zu stecken.
3. Wer suchet, der findet….War es Liebe auf den ersten Blick oder doch eine lange und zähe Angelegenheit bis ihr zusammen gerockt habt?
Ich würde sagen irgendwas dazwischen. Wir kannten die musikalischen Ergüsse des anderen und haben uns dann zufällig mal in gut angetrunkenem Zustand auf einer Party getroffen. Aus „hey, ich mag deinen Style“ und Fachgebrabbel über Basslines, Drums und weiß der Gott was noch wurde dann fix ein „lass doch mal was zusammen machen, unsere Namen passen so gut zusammen“. Wir haben also eigentlich ziemlich schnell beschlossen, dass wir zusammen arbeiten wollen. Bis es dann dazu kam, hat es ein wenig gedauert. Chris (Step’dub Youth) ist kurz darauf für ein halbes Jahr nach Neuseeland gegangen, was die Umsetzung unserer Ideen am Anfang sehr erschwert hat und den offiziellen Start entsprechend nach hinten verschoben. Wir haben uns in der Zeit aber rege ausgetauscht und langsam angefangen, ein paar Remixe und Tracks zu basteln.
4. Gegensätze ziehen sich an, oder doch Gleich und Gleich gesellt sich gern? Herrscht bei euch eine angenehme Chemie oder werft ihr euch schon mal böse Wörter an den Kopf?
Im Allgemeinen läuft das alles relativ harmonisch zwischen uns. Aber ab und an muss man sich schon mal aufs Finsterste beleidigen, um wieder Pepp in die Beziehung zu bringen! Arschloch!
5. Ich frage mich persönlich immer wieder, warum man denn überhaupt ein Projekt mit einer anderen Person startet? Man muss sich auf denjenigen verlassen können, man ist nicht immer einer Meinung und das Logistische ist ja auch nicht mit unerheblichen Problemen verbunden! Was ist eurer Meinung nach der Vorteil an einer Zusammenarbeit?
Das mit der Logistik ist tatsächlich nicht so einfach. Vor allem bei gemeinsamen Produktionen gehen da gern mal gigabyteweise Dateien durchs Netz, was natürlich nicht immer schnell funktioniert. Ein ganz großes Plus ist aber der Faktor der Motivation. Einzeln wären wir beide einfach oft viel zu faul, sich so hinter ein Projekt zu klemmen und dadurch, dass wir beide verschiedene Hintergründe ins Projekt einbringen (Fockd eher als Produzent, SDY eher als DJ und Live-Act), ergänzen wir uns da sehr gut und lernen voneinander. So motiviert man sich gegenseitig und wenn einer mal einen Hänger hat, dann zieht der andere einen einfach wieder mit. Mal ganz davon abgesehen würde das vermutlich auch alles nicht so harmonisch funktionieren, wenn wir uns jede Woche sehen müssten!
6. Eine Bassbox hat mir da ein paar Informationen zugeflüstert! Mit was kann man denn in nächster Zeit bei euch rechnen?
Das muss aber ne freche Bassbox gewesen sein, wir werden da interne Ermittlungen einleiten müssen, um den Maulwurf zu finden! Aber ja, wir sitzen im Moment an unserer ersten EP und haben dafür schon einige Tracks mehr oder weniger fertig. Welche es davon dann am Ende schaffen, wird sich zeigen. Nebenbei arbeiten wir an einigen Remixen und dem ein oder anderen kleinen Bootleg / Edit für unsere treuen Follower. Was Shows angeht, lassen wir es im Sommer etwas ruhiger angehen, da Fockd grade dabei ist, seinen Bachelor zu machen und sind dann pünktlich zur neuen Clubsaison mit dem neuen Material zurück!
7. Wenn man euch auf der Bühne beobachtet, findet man immer ein kleines Gimmick, ein Handtuch. Gab es das irgendwo im Massenrabatt?
Haha, gut beobachtet! Ich würde das gute Stück zwar nicht unbedingt als „Gimmick“ bezeichnen aber wir haben fast immer eins dabei. Der Grund ist eigentlich ein ganz einfacher: Wir spielen Tracks, die wir selbst lieben und die wir selbst extrem feiern und da gibt’s dann auch hinter der Bühne kein Halten mehr! Es gehört für uns einfach dazu mit der Crowd gemeinsam durchzudrehen (oder allein, wenn die Crowd keine Lust hat, haha)!
8. Liquid Sunday, Sputnik Spring Break, Beatpatrol und etwaige Clubs. Was war bisher euer persönliches Highlight bei euren Gigs?
Das Beatpatrol Festival war natürlich was besonderes. Es ist schon ’nen verrücktes Gefühl, mit so vielen internationalen Superstars in nem Lineup zu stehen und dann parallel zu Leuten wie Dirtyphonics und Mt. Eden zu spielen. Davon abgesehen war das ja unsere erste Show im Ausland. Auch das Liquid Sunday Festival ist immer wieder (SDY war bereits letztes Jahr als Act dort) ein Highlight, da die Crowd dort einfach jedes Jahr ganz großes Kino ist!
9. Wenn man viel in Clubs oder auf Festivals unterwegs ist, erlebt man ja so einiges. Sei es die ausrastende Crowd, die aufdringlichen Fangirls oder die überheblichen Manager anderer Künstler! Was war euer „WTF?!“ Erlebnis?
Aufdringliche (hübsche!) Fangirls .. das wäre doch mal was! Leider gab’s sowas bisher nicht wirklich. Über das Verhalten mancher Künstler und deren Manager schmunzeln wir eigentlich meistens nur und denken uns unseren Teil dazu. Wer weiß, vielleicht steigt manchen der Erfolg eben doch sehr zu Kopf. Das krasseste Erlebnis hat mit den genannten Sachen aber eigentlich recht wenig zu tun. Auf dem Rückweg vom Beatpatrol in Österreich sind wir über Prag gefahren, während die Flüsse beschlossen haben, über die Ufer zu treten. Da wir ein paar Tage ohne Internet und Radio (der Dialekt war einfach nicht zu ertragen) von der Außenwelt mehr oder weniger abgeschnitten waren, haben wir auch gar nix vom drohenden Hochwasser an diesem Wochenende mitbekommen. Dass wir es dann noch trotz diversen Erdrutschen auf der Autobahn, Vollsperrungen und Überschwemmungen so problemlos zurück nach Deutschland geschafft haben, war doch sehr glücklich, ein paar Stunden später war fast die komplette Strecke dicht.
10. Im Bereich der Elektronischen Musik passiert soviel, dass man teilweise mit der Entwicklung und den Neuigkeiten kaum hinterherkommt! Welcher Entwicklung seht ihr positiv entgegen bzw. welche passt euch gar nicht?
Gerade im Dubstepbereich kommen täglich so viele Tracks raus, dass es kaum noch möglich ist, da wirklich den Überblick zu behalten. Es ist allein vom Zeitaufwand her ein Unding in allen Genres, die wir in unseren Sets verarbeiten, up-to-date zu bleiben. Christopher (Fockd) fokussiert sich daher bei der „Track-Recherche“, vor allem auf den 174-220 BPM Bereich, Chris (SDY) versucht, den 140-174 BPM Kram im Blick zu behalten. Teamwork ist da also der Schlüssel für uns und man kann sich das so vorstellen, dass man sich 3-4 Tage die Woche gegenseitig mit Track-IDs bei Facebook zuspammt! Leider ist es aber im Moment so, dass sich mit steigender Masse auch sehr viel Müll dazugesellt.
11. Fast täglich kommen neue Acts, Tracks und Remixe raus! Schwer, da den Überblick zu behalten! Auf welchen Act sollte man eurer Meinung nach ein Auge halten?
In letzter Zeit kam neben viel Mist auch eine ganze Reihe großartiger, frischer Acts ans Licht. Die Monstercat-Bande um Au5, Tristam, Rogue und Pegboard Nerds, Dabin, Koven, Alex S., James Egbert, Loko, Kove, Bluescreens, Smooth… Regional sollte man auf jeden Fall nen Auge auf Jack Ett ausm Harz legen, der gerade an ner verdammt starken EP sitzt, auf der wir voraussichtlich auch mit nem kleinen Remix vertreten sein werden!
12. Es gibt unzählige Clubs und haufenweise Festivals, die jedem und alles versprechen! Auf welchen Festival bzw. in welchen Club würdet ihr gerne einmal spielen und warum?
Wir freuen uns tendenziell über jede Show, egal wo! Aber wenn man denn schon einmal träumen darf, wäre das national wohl das Bootshaus in Köln und global gesehen das UMF Miami oder das Coachella drüben am andern Ende des Wassers. Warum? Zumindest nach außen sind das Events/Locations, bei denen hinter den Kulissen scheinbar alles funktioniert – der Sound ist großartig, die Licht und Effekt-Shows beeindruckend, tausende Leute haben die Zeit ihres Lebens.. und man ist ein wichtiger Teil von diesem „Gesamtkunstwerk“.
13. Wenn man selber Festivalgänger ist und auch auf solchen gespielt hat, stand man sicher schon mit dem ein oder anderen Act auf der Bühne. Mit welchen Acts habt ihr schon zusammen gespielt und mit welchen würdet ihr gerne mal die Bretter teilen?
Da wir bisher überwiegend auf Festivals gespielt haben, hat sich das natürlich immer auf verschiedene Bühnen aufgesplitted. Im Lineup standen wir dabei in den letzten Monaten neben Leuten wie
Steve Aoki, Hardwell, Dirtyphonics, Datsik, DJ Fresh, Andy C, Knife Party, The Prototypes und vielen anderen. Ein großer Traum wäre es, einmal Noisia supporten zu dürfen!
14. Blitz-Fragen:
Lieblingsdrink?
Chris (SDY): Monster Ripper (ja, das süße Zeug!)
Christopher (Fockd): Orangina
Welcher Track kommt in euren Sets immer wieder vor?
Definitiv Tantrum Desire – Reach (es gibt einfach so viele gute Multi-Drops mit dem Tune!).
Ohrwurm?
Chris (SDY): Im Moment Pegboard Nerds – How u Feelin ..einfach ein gute Laune Club-Tune mit diesem grandiosen 90s Synth!
Christopher (Fockd): Puuh. Wahrscheinlich John Newman – Love Me Again (Kove Remix). Oder Vicetone feat. Collin McLoughlin – Heartbeat (DMNDZ Remix). Einfach gute Lieder, um im Sommer auf dem Balkon zu chillen.
Lieblings-Website?
Chris (SDY): Facebook und Dropbox .. ohne die das Projekt nicht funktionieren könnte :)
Christopher (Fockd): www.r2d2translator.com
Zuletzt im Kino gesehener Film?
Chris (SDY): Man of Steel (OV)
Christopher (Fockd): Wirklich im Kino..? :D Da muss ich überlegen. Star Trek – Into Darkness wars glaub ich.
Chris (SDY): .. oh fuck, wenn ich gewusst hätte, dass du nen Trekkie bist, hätte ich mir das doch alles nochmal anders überlegt! Schande über dich!