Thank you, you beautiful people. Thank you for this wonderful night.
19:00 Nach zweieinhalb Stunden am Strand Tanzen zu chilligen Tunes – mit einer grandiosen Aussicht auf die Adria und ein Meer von gut gelaunten Menschen – setzt langsam der Sonnenuntergang ein. Damit wird’s Zeit, hinauf zur verlassenen Festungsanlage zu wandern, wo 50 (ich hab nachgezählt!) Acts verteilt auf 6 außergewöhnlichen Areas mit tausenden bombastischen Tracks auf die Crowd warten. Die Vorfreude steigt.
20:30 Wenn man auf der Festungsanlage ein wenig rumfragt, gibt es eine ausschweifende Liste an Favoriten für die Nacht: Alle Londoner, die man trifft, bevorzugen vor allem Scuba und Blawan (meine begeisterte Zustimmung haben sie da schon mal…), Martin vom Chalalit-Blog – mit dem ich zusammen da bin – plant schon mal, sich in der „Fort Arena 1“ einzunisten, um Portico Quartet, Mount Kimbie, Little Dragon, Nicolas Jaar und Four Tet nicht zu verpassen und ein Australier (!) meint zu mir einfach nur: „I don’t care, I just came to dance!“
21:00 Ich lege erstmal mit Funkineven los. Es ist genauso, wie es sein Name erwarten lässt und ich dance eine Runde mit den Londonern ab, die ich zuvor bei der Beachparty getroffen hab und jetzt zufällig wiedersehe.
21:30 Allerdings wird’s schon nach einer halben Stunde Zeit, mich langsam auf den Weg zu Mount Kimbie zu machen. Nachdem ich mich mit tausend „Sorry“s durch die Menschenmenge in der größten Area bis ganz nach vorne gequetscht hab, entdecke ich glücklicherweise meine Mitreisenden. Die sind ganz begeistert vom Live-Auftritt des Portico Quartet, der gerade zu Ende geht. Und auch ich muss zugeben, dass ich ihre letzten Minuten Wahnsinn finde. Sogar mindestens genauso gut wie Mount Kimbie, die danach ihre Instrumente aufbauen. Auf dem Platz wird es voller und zwischenzeitlich sogar kurz stressig als jemand ganz dreist versucht, mir meine Cap zu klauen, die Musik dagegen entspannt – und das verdammt schön.
22:30 Trotzdem entscheide ich schon nach einer halben Stunde mit Mount Kimbie, die Richtung zur nächsten Area einzuschlagen: „The Moat“, wo ab 22:45 Scuba spielen soll. Sofort merkt man, dass hier ganz andere Stimmung als bei den chilligen Mount-Kimbie-Tunes herrscht. Viel mehr Gejohle, viel mehr Feierei und irgendwie auch viel bessere Laune – vielleicht haben die Leute hier auch einfach viel mehr genommen als drüben. „DARK AS FUCK!“ schreit der Typ in der ersten Reihe vor mir, ein wenig später der nächste „I feel it!“ – und ich muss ihm wirklich zustimmen. Eines der besten DJ-Sets, die ich bis jetzt gesehen habe. Obwohl ich eigentlich höllischen Durst habe, will ich nicht weg um mir etwas zu trinken zu holen, um nichts zu verpassen. – Thumbs up, Scuba! Vor allem, weil er mit einem meiner derzeitigen Favourites loslegt: „Dun Dun“ von Joy Orbison (der übrigens auch später in der Nacht auftritt) und Boddika (ist dann am Freitag dran).
Boddika & Joy Orbison – Dun Dun
0:00 Schließlich muss ich mein geliebtes „The Moat“ doch verlassen, weil ich eigentlich etwas von Little Dragon mitkriegen will. Als ich den Eingang sehe, haut’s mich allerdings fast um. Bei DER Schlange wartet man wahrscheinlich noch bis zum nächsten Morgen. Ich laufe einfach weiter und entdecke die nächste Area: Reggae! Es ist erstaunlich voll, vor allem mit Dreadlocks-Leuten. Ich find’s jedenfalls super als Abwechslung und tanze auch hier ein Weilchen.
0:30 Nicolas Jaar beginnt zu spielen, in der Haupt-Area. Deshalb laufe ich wieder zurück, wobei ich noch einen kurzen Stopp bei Fatima einlege. Also wirklich, die Frau hat eine mordsmäßige Stimme! Und spielt auch noch ihren neuesten Song, den ich richtig gerne mag:
Funkineven & Fatima – Phone Line
Bei der Schlange zur Haupt-Area ist immer noch kein Durchkommen, also lausche ich Jaars Live-Set, bei dem er auch Saxophon spielt, von einer Anhöhe aus, wo man auf die Menge runtergucken kann. Seine Musik ist wirklich wunderschön, aber die Hände der Leute gehen nur nach oben, wenn der Bass einsetzt – und das tut er bei Jaar nicht so oft. Der Kerl lässt es lieber ruhig angehen, was ich in dem Moment ein bisschen low finde…
01:10 Mir wird kalt, und ich entschließe mich, ins „The Moat“ zurückzukehren, weil es da bis jetzt am meisten abging. Und siehe da, ich treffe unsere Nachbarn wieder und höre ein wenig Shackleton und Surgeon. Plötzlich kommt eine Gruppe Kerle mit einer Mülltonne angerannt, legt diese auf den Boden und einer legt damit los, halbwegs professionell auf ihr rumzutrommeln. Passend zu den Beats der DJs klingt das richtig cool!
01:50 Ich kehre nochmal zurück zur Haupt-Area – oder besser gesagt zu der Anhöhe, von der aus man etwas vom Geschehen dadrin mitkriegt, da die Schlange (zwar nicht mehr so lang, aber) immer noch vorhanden ist. Four Tet spielt, und die Franzosen neben mir finden sein jazziges Live-Set „super experimentell“.
2:00 Hol mir einen Pancake für ein bisschen Energie, und treffe dann meine Jungs wieder.
2:30 Wir sitzen längere Zeit vor der „Outside the Fort“-Area und essen, bis uns auffällt dass Floating Points spielt! Der Kerl legt richtig groovig los und wir tanzen richtig lange zu seinen housigen Beats.
3:00 Wir laufen gemeinsam weiter und entdecken (endlich!) die Presse/VIP-Bar. Hier gibt’s Wasser umsonst, tschakka!
3:30 Nach einer kurzen Verschnaufpause und einem kühlen (und kostenlosen^^) Getränk geht’s weiter in die letzten beiden Areas, die ich noch nicht ausgecheckt hab. Sie sind kleiner als die anderen, man fühlt sich regelrecht wie in einem Bunker – allerdings mit offener Decke. Um einen herum die Festungswände, über einem der kroatische Sternenhimmel: auch hier lässt es sich super abgehen.
4:15 Ab zu Blawan! Von dem haben schon zuvor alle geschwärmt, allerdings bin ich entweder zu müde um ihn gut zu finden, oder sein Set ist einfach nicht so der Burner diesmal. Jedenfalls halten wir’s nicht sehr lange durch und verlassen das „Moat“ bald wieder.
Heimweg… Taxi…
Bett. Geil.
Attila sagt:
Sehr cooles Review! Da will man am liebsten auch vor ort sein! Schön auch das Einbinden der erwähnten Tracks!
DIMENSIONS Diary – Day TWO sagt:
[…] […]